"Was sind das jetzt für rote Steinchen?", wollte Horst Lichter in der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares" wissen. "Das werde ich jetzt untersuchen, da gibt es sehr viele Möglichkeiten", bat Dr. Heide Rezepa-Zabel um Geduld.
"Die sind leicht lila", korrigierte Lichter seine Farbwahrnehmung. Rezepa-Zabel dagegen fand die Steine "orange, rotleuchtend, Cognac-farben, vielleicht etwas Gold noch darin, zimtfarben". Lichter staunte: "Das ist ja unglaublich, was du alles darin siehst."
Meike aus Darmstadt wollte über die Steine auf dem Familienerbstück wissen, ob es sich um Granaten handelt. Ursprünglich hatte der Großvater es der Großmutter geschenkt. Dann landete es beim Vater und nun bei den drei Kindern.
"Er muss nachher durch drei geteilt werden?", schlussfolgerte Lichter. Meike nickte. Dr. Heide Rezepa-Zabel erkannte derweil: "60er-Jahre." Sie sprach von einem "lässig zu tragenden Armband aus Rechteck-Gliedern, die zeitlos sind".
Nun kam die Überraschung: "Darin liegen Quarze", erklärte Dr. Heide Rezepa-Zabel. Meike war sichtlich erstaunt, dass die These von den Granat-Edelsteinen falsch war.
"Die besonderen haben auch eine besondere Farbe", dozierte die Expertin. "Die wird meistens herausgekitzelt durch Hitze und durch Radioaktivität", erläuterte Rezepa-Zabel. Die Steine waren laut ihrer Einschätzung "sehr rein". Zu rein gar?
"Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob es möglicherweise Synthesen sind", gab Rezepa-Zabel zu. Sie fand einen 750er-Gold-Stempel. "Offensichtlich wurde der Schmuck nicht viel getragen", erkannte sie. "Ich habe ihn an meiner Großmutter nicht gesehen", bestätigte Meike.
Der Preiswunsch der Geschwister: 750 Euro. Dr. Heide Rezepa-Zabel fand das "viel zu wenig". Der Goldwert läge bereits bei 800 Euro. Ihr Schätzpreis: 900 bis 1.000 Euro. "Oh!", freute sich Meike für sich und ihre Geschwister.
"Ein Traumstück für die Damen", glaubte Walter Lehnertz, noch bevor er wusste, was in der Schatulle lag. Daniel Meyer gab zu bedenken: "Vielleicht ist es auch was für den Herrn, wer weiß." Dann öffnete er und stimmte Lehnertz zu. "Sag ich doch", kommentierte Lehnertz.
"Almandine oder Granaten", glaubte Daniel Meyer die Steine zu identifizieren. "Ich habe jetzt gerade gelernt, es sind Quarze", widersprach Meike. "Stilistisch sehr modern, 80er-Jahre", riet Meyer. Die Kollegin Susanne Steiger ahnte: 60er-Jahre.
Meike bestätigte Steigers Vermutung. "Wussten Sie, dass die größten Quarzvorkommen in der Eifel liegen?", fragte Walter Lehnertz die Verkäuferin. "Wir haben so viel Sand, wir wissen gar nicht wohin damit. Da machen wir Beton daraus", warf der Händler ein.
"Sehr modern und noch schön zu tragen, nicht altbacken", lobte Sarah Schreiber den Schmuck. "Schön, zurückhaltend, dezent, klassisch", schwärmte Susanne Steiger. "Und der Waldi möchte gern starten, weil es kommt ja aus der Eifel", animierte sie den Kollegen.
Mit Erfolg: Walter Lehnertz startete tatsächlich mit 480 Euro. "Weil das sieht schön aus, wenn du hinter der Käsetheke sitzt." Mit dem Satz irritierte er die Kollegen. Es wurde nicht besser: "Wie so Käselaibe hier, diese roten Dinger", fabulierte Lehnertz.
Benjamin Leo Leo musste am meisten über Lehnertz' absurde Assoziation lachen. "Ich habe noch nie einen roten Käse gesehen, du?", fragte Susanne Steiger die Kollegin Sarah Schreiber. Die stimmte ihr zu.
"Nein, aber die Form", erklärte Lehnertz. "Also bei uns ist Käse rund. Bei Ihnen auch?", erkundigte sich Steiger bei Meike. Die konnte Lehnertz' Fantasie ebenfalls nicht nachvollziehen. Daniel Meyer fand gar: "Das ist das unkäsigste Armband, was ich je gesehen habe."
Alle außer Bejamin Leo Leo boten mit. Als Susanne Steiger die 700-Euro-Marke erreichte, war Lehnertz überrascht. "Ist ja schon gut", sagte er. Er schob den Schmuck zur Kollegin: "Nimm du mal die Käsetheke!" Am Ende war es aber Sarah Schreiber, die den Schmuck erstand.
Das Ehepaar Johann und Ursula hatte einen Anhänger mit Kette aus 14 Karat Gold mit Diamanten dabei. Preiswunsch: 220 Euro. Dr. Rezepa-Zabel erhöhte auf bis zu 450. Susanne Steiger war der Schmuck sogar 700 Euro wert.
Ein Suppenteller aus dem Haushalt von Kaiser Wilhelm II.: Martin aus Eitelborn erhoffte sich 300 Euro. Dr. Bianca Berding betonte die besondere Herkunft des Meissener Porzelans und taxierte auf bis zu 400 Euro. Sarah Schreiber kaufte es für 430 Euro.
Zwei Blechschilder von der Eifel-Rallye aus den Jahren 1964 und 1965 brachten die Freunde Herbert und Harald mit. "Ich habe Freunde in der Eifel", berichtete Benjamin Leo Leo. "Du hast keine Freunde", giftete Lokalpatriot Walter Lehnertz. Er kaufte die Schilder für 350 Euro.
"Jaguar XK120", erkannte Lichter das Vorbild für das Modell. "Du würdest nicht reinpassen, du wärst zu groß", so der Moderator zu Kümmel hinsichtlich des Originalfahrzeugs. Der Experte scherzhaft: Das 'H' bei Oldtimern stünde daher für Horst. Meyer bezahlte 260 Euro.